FACHAUSSCHUSS GESUNDHEIT Eine Aufgabe für alle Politikbereiche

Geschlecht bei Gesundheit und Krankheit berücksichtigen: Für eine geschlechter- und diversitätskritische sowie barrierefreie Gesundheitsvorsorge und -versorgung. ist seit letztem Jahr ein Schwerpunktthema im Deutschen Frauenrat (DF). Für Vorstandsmitglied Dr. Regine Rapp-Engels ist klar: Gesundheit ist ein Querschnittsthema. Hier gibt die Verantwortliche für das Schwerpunktthema Einblick in die Fachausschussarbeit:

© Lavi Perchik/ unsplash

Warum ist Gesundheit Thema für den DF?

Gesundheit ist ein Menschenrecht. Sie wird von körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren beeinflusst – und ist eine Aufgabe für alle Politikbereiche. Damit alle Menschen in guter Gesundheit aufwachsen und leben können, ist eine geschlechtssensible, diversitätskritische und barrierefreie Gesundheitsversorgung unerlässlich – eine Versorgung, die Intersektionalität mitdenkt und berücksichtigt. Hierfür setzt sich der Deutsche Frauenrat als starke Stimme ein.

Was genau macht der Fachausschuss?

Im ersten Jahr seiner Arbeit hat der Fachausschuss aus interdisziplinärer Perspektive die zentralen Themenfelder zur Bearbeitung des Schwerpunktthemas identifiziert: Was heißt geschlechtssensibel und diversitätskritisch? Wo und für wen gibt es Barrieren im Gesundheitswesen? Wie lässt sich Gesundheitsversorgung intersektional gestalten? Um entsprechende Forderungen in die politische Arbeit einzubringen, haben die Mitgliedsorganisationen der Fachausschuss-Mitglieder Sachanträge zur Mitgliederversammlung eingereicht. Außerdem erarbeiten wir eine Publikation, die einen Überblick darüber geben soll, welche Elemente für eine geschlechtssensible, diversitätskritische und barrierefreie Gesundheitsversorgung notwendig und wichtig sind. 

Was muss die neue Bundesregierung dringend angehen?

  • Eine gleichstellungspolitische Gesamtstrategie! Sie kommt auch der Gesundheit von Frauen zugute. So korrelieren z.B. Diskriminierung, Gewalterfahrungen oder Armut mit schlechter Gesundheit. 
  • Die Gesundheitsversorgung muss für alle zugänglich und insbesondere geschlechtssensibel, diversitätskritisch und barrierefrei aufgestellt sein. 
  • Die Gesundheitsforschung muss durchgängig die Kategorie Geschlecht berücksichtigen. Alte geschlechtsblinde Studien (an jungen weißen Männern) müssen hinterfragt, adjustiert oder neu aufgelegt werden. Das Training von Künstlicher Intelligenz darf nur mit solchen Daten erfolgen, da der bestehende Gender-Data-Gap ansonsten zu Verzerrungen und Fehlbehandlungen führen kann.                                                          
Portrait von Dr. Regine Rapp-Engels
Dr. Regine Rapp-Engels, Leiterin des Fachausschusses Geschlecht bei Gesundheit und Krankheit berücksichtigen (© Michael C. Möller)

Der Fachausschuss Gesundheit

Ulrike Geppert-Orthofer Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV)Mitglied
Daniela Hottenbacher Arbeitsgemeinschaft katholische Frauenverbände und -gruppierungen e.V. (AG Kath)Mitglied
Awa Naghipour Deutscher Ärztinnenbund e.V. Mitglied
Irene Pabst Evangelische Frauen in Deutschland e.V. (EFiD)Mitglied
Yvonne PlögerBundesverband der Mütterzentren e.V. Mitglied
Martina Puschke Weibernetz e.V.Mitglied
Dr. Regine Rapp-EngelsArbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. (AKF)Leitung
Gabriele Stark-Angermeier  Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. (DBSH)Mitglied
Dr. Dagmar Steiner Frauen Union der CDU Deutschlands e.V. (FU)Mitglied
Juliane Zinke Geschäftsstelle Deutscher Frauenrat e.V. Koordination
Gruppenbild Fachausschuss Gesundheit
Der Fachausschuss Gesundheit