FACHAUSSCHUSS GESUNDHEIT Eine Aufgabe für alle Politikbereiche
Geschlecht bei Gesundheit und Krankheit berücksichtigen: Für eine geschlechter- und diversitätskritische sowie barrierefreie Gesundheitsvorsorge und -versorgung. ist seit letztem Jahr ein Schwerpunktthema im Deutschen Frauenrat (DF). Für Vorstandsmitglied Dr. Regine Rapp-Engels ist klar: Gesundheit ist ein Querschnittsthema. Hier gibt die Verantwortliche für das Schwerpunktthema Einblick in die Fachausschussarbeit:
Warum ist Gesundheit Thema für den DF?
Gesundheit ist ein Menschenrecht. Sie wird von körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren beeinflusst – und ist eine Aufgabe für alle Politikbereiche. Damit alle Menschen in guter Gesundheit aufwachsen und leben können, ist eine geschlechtssensible, diversitätskritische und barrierefreie Gesundheitsversorgung unerlässlich – eine Versorgung, die Intersektionalität mitdenkt und berücksichtigt. Hierfür setzt sich der Deutsche Frauenrat als starke Stimme ein.
Was genau macht der Fachausschuss?
Im ersten Jahr seiner Arbeit hat der Fachausschuss aus interdisziplinärer Perspektive die zentralen Themenfelder zur Bearbeitung des Schwerpunktthemas identifiziert: Was heißt geschlechtssensibel und diversitätskritisch? Wo und für wen gibt es Barrieren im Gesundheitswesen? Wie lässt sich Gesundheitsversorgung intersektional gestalten? Um entsprechende Forderungen in die politische Arbeit einzubringen, haben die Mitgliedsorganisationen der Fachausschuss-Mitglieder Sachanträge zur Mitgliederversammlung eingereicht. Außerdem erarbeiten wir eine Publikation, die einen Überblick darüber geben soll, welche Elemente für eine geschlechtssensible, diversitätskritische und barrierefreie Gesundheitsversorgung notwendig und wichtig sind.
Was muss die neue Bundesregierung dringend angehen?
- Eine gleichstellungspolitische Gesamtstrategie! Sie kommt auch der Gesundheit von Frauen zugute. So korrelieren z.B. Diskriminierung, Gewalterfahrungen oder Armut mit schlechter Gesundheit.
- Die Gesundheitsversorgung muss für alle zugänglich und insbesondere geschlechtssensibel, diversitätskritisch und barrierefrei aufgestellt sein.
- Die Gesundheitsforschung muss durchgängig die Kategorie Geschlecht berücksichtigen. Alte geschlechtsblinde Studien (an jungen weißen Männern) müssen hinterfragt, adjustiert oder neu aufgelegt werden. Das Training von Künstlicher Intelligenz darf nur mit solchen Daten erfolgen, da der bestehende Gender-Data-Gap ansonsten zu Verzerrungen und Fehlbehandlungen führen kann.
Der Fachausschuss Gesundheit
| Ulrike Geppert-Orthofer | Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV) | Mitglied |
| Daniela Hottenbacher | Arbeitsgemeinschaft katholische Frauenverbände und -gruppierungen e.V. (AG Kath) | Mitglied |
| Awa Naghipour | Deutscher Ärztinnenbund e.V. | Mitglied |
| Irene Pabst | Evangelische Frauen in Deutschland e.V. (EFiD) | Mitglied |
| Yvonne Plöger | Bundesverband der Mütterzentren e.V. | Mitglied |
| Martina Puschke | Weibernetz e.V. | Mitglied |
| Dr. Regine Rapp-Engels | Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. (AKF) | Leitung |
| Gabriele Stark-Angermeier | Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. (DBSH) | Mitglied |
| Dr. Dagmar Steiner | Frauen Union der CDU Deutschlands e.V. (FU) | Mitglied |
| Juliane Zinke | Geschäftsstelle Deutscher Frauenrat e.V. | Koordination |