Fachausschuss Armut Schöner Wohnen mit feministischer Wohnungspolitik

Materielle Armut bringt Benachteiligungen in allen Lebensbereichen mit sich – auch auf dem Wohnungsmarkt. In seinem dritten Jahr hat der Fachausschuss die Themen bezahlbares Wohnen und eine feministische Stadtentwicklung ganz nach oben auf die Agenda gesetzt.

ein modernes farbenfrohes Hochhaus vor blauem Himmel
(© sevenstormphotography)

Der Fachausschuss "Raus aus der Armut. Teilhabe für Frauen sichern."

Rasant steigende Mietpreisentwicklungen und mangelnder Wohnraum machen die Wohnfrage zu einer der sozialen Fragen unserer Zeit. 

Frauen in belasteten und prekären Lebenssituationen sind von den negativen Auswirkungen besonders betroffen: 

  • Alleinerziehende, die kaum ihre Mieten bezahlen können
  • von Gewalt betroffene Frauen, die wegen Mangel an Wohnraum nicht aus dem Frauenhaus ausziehen können 
  • alleinstehende Rentnerinnen, die wegen Teuerungen aus ihren Wohnvierteln verdrängt werden

Wohnungs-, Stadt- und Gemeindeentwicklungspolitik auf die Agenda

Im letzten Jahr vertiefte der Fachausschuss Armut unter Leitung von Susanne Maier (Business and Professional Women Germany) die Themen sozial- und geschlechtergerechte Wohnungspolitik und feministische Stadtentwicklung. Im Rahmen einer Anhörung lud er zu den Themen hochkarätige Expert*innen ein: Dr. Matthias Bernt vom Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) diskutierte auf Basis der aktuellen Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt politische Instrumente zur Schaffung bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraums. Sarah Zeller, Gründerin und Leiterin von Juno, einem Zentrum für Alleinerziehende aus Österreich, stellte die Möglichkeiten des sozialen Wohnungsbaus in Wien vor. Die Rolle von gemeinschaftlichen Wohnformen für die wechselnde Bedarfe im Lebensverlauf erörterte Dr. Martina Heitkötter vom Deutschen Jugendinstitut. 

Der Deutsche Frauenrat hat die feministische Stadt- und Gemeindeentwicklung auch in einer Themenwoche in den sozialen Medien aufgegriffen. 

Das Wusstet ihr?-Format im DF-Instagram-Account

Denn eine androzentrische Stadtplanung birgt vielfältige Nachteile für Frauen, zum Beispiel durch: 

  • fehlende öffentliche Toiletten
  • Nahverkehr, der nicht auf die Erwerbs- und Sorgearbeitszeiten von Frauen abgestimmt ist
  • öffentliche Räume, in denen sich Frauen nicht ohne Ängste bewegen können. 

Eine feministische Wohnungspolitik und Stadtplanung hat diese Benachteiligungen im Blick und zielt auf die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Ungerechtigkeiten ab. 

Eine feministische Wohnungspolitik macht das Lebens- und Wohnumfeld für alle Menschen zugänglicher, sicherer und gerechter.
Susanne Maier, Leiterin Fachausschuss Armut und Mitglied im Vorstand
Portrait Susanne Maier
Susanne Maier (© Franzi Molina)

Armutspolitische Forderungen bekräftigt

Nicht zuletzt hat der Fachausschuss die laufenden Vorhaben der Ampel-Regierung aus armutspolitischen Perspektiven eng begleitet. Dabei wurden die Forderungen des DF - von der Kindergrundsicherung bis zur Unterhaltsrechtsreform - im Sinne armutsbetroffener Frauen öffentlich bekräftigt. 

Das Thema Frauenarmut findet zunehmend Gehör in der medialen Berichterstattung. Fachausschussleiterin Susanne Maier kam als Expertin in mehreren Interviews zu Wort.

Der Fachausschuss

Dr. Agnes Allroggen-BedelArbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF)Mitglied 
Ulrike BrzoskaEvangelische Frauen in Deutschland e.V. (EFiD)Mitglied 
Dr. Cornelia GeukesDeutscher Akademikerinnenbund e.V. (DAB)Mitglied 
Daniela JaspersVerband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV)Mitglied 
Susanne MaierBusiness and Professional Women Germany e.V, (BPW Germany) Leitung
Dr. Heide MertensArbeitsgemeinschaft katholischer Frauenverbände und -gruppen (AG Kath)Mitglied 
Dr. Stefanie RönnauFrauenunion der CDU DeutschlandsMitglied 
María Adela SalinasBundesverband der Mütterzentren e.V. Mitglied 
Lisa SommerGeschäftsstelle Deutscher Frauenrat e.V.Koordination